
Geschichte
Das Grundstück auf dem Berg Zion am Rande der Jerusalemer Altstadt, auf dem heute die prachtvolle Dormitio-Abtei steht, blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Von Juden, Christen und Muslimen gleichermaßen als Heilige Stätte verehrt, wurde es 1898 von Kaiser Wilhelm II. nach schwierigen Verhandlungen vom Sultan erworben. Nachdem er am Vormittag des 31. Oktober 1898 die protestantische Erlöserkirche eingeweiht hatte, übergab der Kaiser am Nachmittag desselben Tages dem Deutschen Verein vom Heiligen Lande und damit den deutschen Katholiken das Grundstück auf dem Zionsberg. Nach christlicher Überlieferung fand hier das letzte Abendmahl statt. Es war eines der ersten Lebenszentren der Urkirche. Besonders ist der Ort mit der Gottesmutter Maria verbunden, die nach christlicher Tradition hier entschlafen ist (Dormitio). Juden und Muslime verehren das unter dem Abendmahlssaal gelegene Grab Davids. Bis heute führt diese Konstellation mitunter zu heftigen Auseinandersetzungen. Im Jahr 1900 legte der Deutsche Verein vom Heiligen Lande den Grundstein für Marienkirche und Kloster nach den Entwürfen des Kölner Erzdiözesanbaumeisters Heinrich Renard. Schon 1906 kamen die ersten Benediktinermönche auf den Zionsberg. 1926 wurde das Kloster zur Abtei erhoben.
Die Abtei ist heute Anziehungspunkt für Pilger und Besucher aus aller Welt.
