
Geschichte
Als der Deutsche Verein vom Heiligen Lande 1889 das große Grundstück am See Genezareth kaufte, konnte man noch nicht ahnen, dass man vierzig Jahre später genau hier die Überreste einer byzantinischen Kirche aus dem 4. bis 5. Jahrhundert finden würde. In den dreißiger Jahren des 20. Jahrhunderts fand man die berühmten Mosaike der ursprünglichen Brotvermehrungskirche. Als die hallenartige Notkirche, die 1936 über den Funden errichtet worden waren, dem Pilgerstrom nicht mehr gerecht werden konnte, wurde mit dem Bau der neuen, am byzantinischen Stil angelehnten, neuen Brotvermehrungskirche begonnen, die 1982 eingeweiht wurde. Sie gehört zu den schönsten Kirchen in Galiläa. Weltberühmt ist das Altarmosaik mit dem Brotkorb in der Mitte und den Fischen links und rechts.
Das benediktinische Leben in Tabgha blickt auf eine inzwischen jahrzehntelange und durchaus bewegte Geschichte zurück: 1939 wurden die ersten Dormitio-Mönche von der Vereinsleitung des DVHL als Wächter und Betreuer des Geländes nach Tabgha berufen, es folgten der Zweite Weltkrieg und der Israelische Unabhängigkeitskrieg. Mitte der fünfziger Jahre konnten die Brüder von der alten „Knopp-Farm“ in einen Kloster-Neubau direkt neben der damaligen Notkirche einziehen. Dieses Kloster wurde durch den heutigen Neubau südlich der Kirche abgelöst, der seit 2012 klimatisch, bautechnisch und auch geistlich einen besseren Rahmen für die kleine Mönchgemeinschaft bietet.
Am 18. Juni 2015 waren Kloster und Kirche Ziel eines offenbar religiös motivierten Brandanschlags, wodurch besonders das Atrium schwer beschädigt wurde, das Kirche, Kloster und Außenwelt miteinander verbindet und das neben der Klosterpforte einen Empfangsraum für Pilgergruppen und den Klosterladen beherbergt.

Weltberühmtes Bodenmosaik in der Brotvermehrungskirche

Freiluftaltar Dalmanuta am See Gennesaret