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Geschichte der Schmidt-Schule

2015 wurde die Schmidt-Schule mit dem Gütesiegel „Exzellente Deutsche Auslandsschule“ ausgezeichnet. Doch ihre

Anfänge gehen bereits auf das Jahr 1887 zurück, als der Deutsche Verein vom Heiligen Lande, neben dem Pilgerhospiz und einer Krankenstation, eine Schule für christliche und muslimische Mädchen einrichtete, deren Leitung die Ordensschwestern der Borromäerinnen übernahmen.

Drei Jahre später, als Pater Wilhelm Schmidt, nach dem die Schule noch heute benannt ist, die administrative Leitung übernahm, entwickelte sich die Schule zu einer der besten Bildungseinrichtungen in Jerusalem.
Nach dem Auszug des Hospizes in das neue Paulus-Haus am Damaskustor, konnte sich die Schmidt-Schule im alten

Gebäude am Jaffator auch räumlich ausdehnen und insgesamt weiterentwickeln.

1921 knüpfte die englische Mandatsmacht die Wiederaufnahme des Schulbetriebs, nach der Schließung während des Ersten Weltkrieges, an harte Auflagen. So sollte nun Englisch statt Deutsch zur Unterrichtssprache (neben dem Arabischen) werden. Erst in späteren Jahren wurde die deutsche Sprache wieder als Unterrichtsfach geduldet. Positiv war jedoch die Übernahme der palästinensischen Lehrpläne, da die Schülerinnen jetzt nicht nur mittlere deutsche Abschlüsse, sondern - nach zehnjähriger Schulzeit - auch höhere Schulabschlüsse erreichen konnten.


Die Schule blieb bis zum Beginn des arabisch-israelischen Kriegs im Mai 1948 geöffnet. Nach der Teilung Jerusalems im Jahr 1948 lag das Schulgebäude im israelischen Teil der Stadt, während die Schülerinnen größtenteils aus der Altstadt, aus Ost-Jerusalem und den palästinensischen Gebieten kamen. Folglich drängte sich der Umzug ins Paulus-Haus in Ost-Jerusalem auf, der dann am 1. Oktober 1950 erfolgte. Bald entstanden auf dem Gelände des DVHL einige Nebengebäude der Schule, doch erst 1962 konnte mit dem Bau des heutigen Schulgebäudes begonnen werden.

Am 14. Mai 1967 konnten der Neubau und die daran angeschlossene Kapelle eingeweiht werden, doch mit dem am 5. Juni 1967 beginnenden „Sechstagekrieg“ und der sich daran anschließenden Besetzung Ost-Jerusalems war an Unterricht zunächst nicht mehr zu denken, zumal das Schulgebäude infolge der Kampfhandlungen stark beschädigt worden war.
Die seitdem andauernde israelische Besetzung Ost-Jerusalems brachte für die Schmidt-Schule zahlreiche Veränderungen

und neue Herausforderungen mit sich. Viele Christen verließen nach 1967 das Heilige Land, weil sie in Palästina weder wirtschaftlich noch kulturell eine Perspektive für sich und ihre Familien sahen. Seitdem reduziert sich die Anzahl der christlichen Schülerinnen an der Schmidt-Schule kontinuierlich.


2008 wurde die Schmidt-Schule offiziell in den Kreis der deutschen Auslandsschulen aufgenommen,  im Juni 2012

bestanden die ersten Schülerinnen eine deutsche „Mittelstufenprüfung“ am Ende der Klasse 10. Im Jahr 2014 waren diese Schülerinnen die ersten Palästinenserinnen, die in Jerusalem das deutsche Abitur erwarben.

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