Christen denken an Abwanderung

28 Prozent der Christen in Palästina und 24 Prozent der Muslime denken über Abwanderung in den Westen nach. Das ergab eine gemeinsame Studie der Dar-al-Kalima-Hochschule für Kunst und Kultur in Betlehem und der Konrad-Adenauer-Stiftung Ramallah zur "Abwanderung palästinensischer Christen und Muslime".
Als wesentlichen Grund für eine mögliche Abwanderung nannten die Befragten wirtschaftliche Gründe. Auch die politische Lage spielt eine entscheidende Rolle. Die generelle Lage in der Region verstärkt bei mehr als einem Viertel der befragten Christen den Wunsch nach Auswanderung.
Eine deutliche Mehrheit aller Befragten sah die Kirchen und die Islamische Waqf-Behörde in Verantwortung für eine Drosselung der Abwanderung, vornehmlich durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Wohngelegenheiten.
Rund ein Viertel der Christen gab an, in fünf bis zehn Jahren werde es keine Christen mehr in Palästina geben. Eine große Mehrheit glaubt dagegen nicht, dass die Christen aus Palästina verschwinden werden.
Befragt wurden in zwei separaten Umfragen 500 Muslime und 530 Christen über 18 Jahre aus Ostjerusalem, dem Westjordanland und dem Gazastreifen. Von den befragten Christen gehörten 69 Prozent der orthodoxen Kirche an, 20 Prozent waren römisch-katholisch und weitere 8 Prozent griechisch-katholisch. Aus dem Gazastreifen wurden 150 Christen befragt. Basierend auf Erhebungen aus dem Jahr 2007 schätzte der lutherische Pfarrer von Betlehem, Mitri Raheb, die aktuelle Zahl der Christen im Erhebungsgebiet der Studie auf 50.000. Das stärkste christliche Zentrum bilden Betlehem, Beit Dschallah und Beit Sahour.
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Quelle: KNA/akr/brg