Israel will Wasser in See Gennesaret pumpen
Aufgrund der anhaltenden Dürre in Israel soll erstmals entsalztes Meerwasser in den See Gennesaret eingeleitet werden. Einen entsprechenden Notfallplan habe das israelische Kabinett beschlossen, berichtet die Tageszeitung ‚Jerusalem Post‘ am 11. Juni. Damit solle dem zunehmenden Wassermangel entgegengewirkt werden, der unter anderem das Wirtschaftswachstum gefährde. Als eine Konsequenz des Wassermangels steigt der Salzgehalt des Wassers und macht die Nutzung für die Landwirtschaft problematisch.
Ab Jahresbeginn 2019 sollen laut dem Bericht kleine Mengen Wasser in den See eingespeist werden. Insgesamt sieht der Plan die Zufuhr von jährlich 100 Millionen Kubikmetern für vier Jahre vor. Im Winter werde Wasser im Überschuss entsalzt, der See könne durch die Zuleitung zu einem Reservoir für entsalztes Wasser werden, sagte Ministerpräsident Benjamin Netanjahu laut Bericht.

Energieminister Juval Steinitz kündigte laut Zeitung zudem den Bau von zwei weiteren Entsalzungsanlagen an. Insgesamt soll die Menge des durch Entsalzung gewonnenen Wassers bis 2030 auf 1,1 Milliarden Kubikmeter verdoppelt werden.
Die seit Jahren anhaltende Trockenheit ist laut Experten eine der dramatischsten Dürreperioden seit 100 Jahren in Nordisrael und hat zu einem Defizit von Milliarden Kubikmetern Wasser in den Wasserspeichern des Landes geführt. Betroffen sind neben dem See Gennesaret auch weitere Wasserquellen und wichtige Zuflüsse sowie das Tote Meer.
Der Pegelstand des See Gennesaret, dem wichtigsten Frischwasserspeicher des Landes, beträgt gegenwärtig 213,49 Meter unter dem Meeresspiegel und liegt damit 49 Zentimeter unter der unteren roten Linie von 213 Metern unter dem Meeresspiegel und 1,38 Meter über dem als schwarze Linie bezeichneten historischen Tiefststand des Sees (214,87 Meter unter dem Meeresspiegel). Ab der roten Linie ist die Wasserentnahme beschränkt und ab der schwarzen Linie verboten.
Quellen: KNA/akr/iki