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Bruder Vinzenz OFM gestorben


Bruder Vinzenz Roman Grzyska OFM

Bruder Vinzenz Roman Grzyska OFM ist von uns gegangen. Auch viele DVHL-Reisende werden den unermüdlichen Franziskaner auf dem Berg Tabor getroffen haben, auf dem er fast zwei Jahrzehnte segensreich wirkte.

Sein Mitbruder Pater Robert erinnert sich:

„Heilig-Land-Pilger, die den Berg Tabor in der Zeit von 1989 bis 2006 besuchen konnten, werden sich an den freundlichen Bruder erinnern, der gerne die Pilger, besonders die polnischen und die deutschsprachigen, persönlich begrüßte. Ein freundliches Lächeln, ein paar einfühlsame Worte, stets fröhlich: so lernte ich ihn kennen und lieben. Bruder Vinzenz freute sich, wenn man ihm ein Pfund ‚ordentlichen‘ Kaffee mitbrachte, was mit den Jahren so mancher Pilgergruppe zur liebevollen Pflicht wurde. Jetzt ist er in seiner oberschlesischen Heimat gestorben und darf das sicher frohe und barmherzige Angesicht Gottes schauen.“

Roman wurde in Oberschlesien geboren. Nach der Schule war er in der katholischen Jugend aktiv. Zunächst arbeitete er auf dem Bauernhof seiner Familie. 1943 erhielt er die Einberufung zum Wehrdienst. An der Ostfront wurde er verwundet. Nach einem Lazarettaufenthalt kehrte er in die Heimat zurück, wo er wiederum auf dem Familienbauernhof arbeitete. 1947 trat er der Marienbruderschaft bei. 1949 wurde er als Kandidat in den Franziskanerorden aufgenommen und 1951 Novize der Breslauer Provinz mit dem Namen Vinzenz. Die feierliche Profess legte er am 19. Juli 1956 in Glatz ab.

Nach Stationen unter anderem in Breslau, Glatz und auf dem St.-Anna-Berg wurde er 1970 nach Rom versetzt, wo er kurze Zeit in der Bibliothek des Antonianums tätig war. Für die nächsten 18 Jahre hatte er in der Generalkurie des Ordens die Verantwortung für die Kopiergeräte und die Wäscherei inne. 1988 kam Bruder Vinzenz schließlich in die Kustodie des Heiligen Landes. Seine erste Station war Kana. Doch bald wechselte er auf den Berg Tabor und zeichnete dort als Sakristan verantwortlich für das Heiligtum der Verklärung Christi. 1992 wurde er Guardian des Konvents Tabor und Direktor des angegliederten Pilgerhauses ‚Casa Nova‘. Auf dem Provinzkapitel des Heiligen Landes im Jahr 1992 wurde er zweimal als Definitor für die slawischstämmigen Mitbrüder in die Provinzleitung gewählt.

2006 kehrte er in seine Heimat zurück, wo er im Antonius-Kloster Breslau-Carlowitz ein vorbildliches Ordensleben führte und mit Geduld seine Altersleiden ertrug. Dort im Kloster verstarb er am 14. September 2018, am Fest Kreuzerhöhung, im 94. Jahr seines Erdenlebens. Seine Beisetzung erfolgte am 18. September 2018 in Breslau.

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