Drei Schwestern bringen Jugendkatechismus in christliche Dörfer im Norden Israels
Nur wenige Kilometer von der libanesischen Grenze entfernt arbeiten Sr. Monika, Sr. Anna und Sr. Magda von den Dienerinnen des Evangeliums der göttlichen Barmherzigkeit mit den melkitisch-katholischen Jugendlichen aus den drei Dörfern Mi`ilya, Hurfeish und Gisch zusammen. Mi`ilya ist eines der wenigen rein christlichen Dörfer in Israel. In Gisch wiederum ist die Hälfte der Bevölkerung christlich und die andere Hälfte muslimisch. Während diese friedlich in einer Gemeinschaft zusammenleben, werden die 250 Christen von den 6300 Druzen in Hurfeish nur geduldet.
Sr. Monika hat die Erfahrung gemacht, dass Christsein in der Region eher auf sozialer oder folkloristischer Natur beruht, als auf einer echten inneren Identität. Deswegen fangen die Schwestern bereits im Grundschulalter an, den Kindern in den Schulen als auch im Format der Sonntagsschule, kindgerecht den Kirchenkalender, Feiertage und die katholische Soziallehre näherzubringen. Mit den Älteren kommen dann Fragen nach dem Sinn des Lebens und der eigenen Identität sowie die Auseinandersetzung mit den anderen Religionen im Alltag dazu.
So berichtet Stephanie, 18 Jahre alt, aus Gisch, dass es neben der katholischen Jugendarbeit der Schwestern keine organisierten Angebote für Jugendliche in dem Dorf gibt. Die wöchentliche Teilnahme sei ihr aus vielen Gründen besonders wichtig. Sie lernt viel über ihre eigene Beziehung zu Gott, lernt Bibeltexte kennen und wie sie diese in die heutige Zeit und mit Relevanz zu ihrem Leben übertragen kann. Doch erwähnt sie auch etwas verhalten, dass sie unangenehme Fragen über ihren Glauben und Jesus von jüdischen Kommilitoninnen bekommt, diese dann aber mit den Schwestern besprechen kann und sich verstanden fühlt.
Die Jugendlichen aus den drei Dörfern untereinander zu vernetzen sei ein wichtiger Bestandteil ihrer Arbeit, erwähnt Sr. Anna. Ein regelmäßiges monatliches Treffen soll den jugendlichen Christen aus den religionsgemischten Dörfern das Gefühl vermitteln, zu einer größeren Gemeinschaft zu gehören. Um dieses Gefühl zu verstärken und Christentum als eine Weltreligion zu erleben, planen die Schwestern die Teilnahme am diesjährigen Weltjugendtag in Portugal.