Jubiläumsjahr, Solidarität und die Lage im Krieg – Advent in Beit Emmaus

von | Jan 10, 2024 | Aktuelles

Die Schwestern von Beit Emmaus erhalten in diesen Tagen viel Zuspruch und Solidarität von Unterstützerinnen und Unterstützern und haben, trotz des Kriegs, das Jubiläumsjahr 2023 mit der Feier des Ordensgründungstags beendet. Schwester Hildegard Enzenhofer SDS gibt einen Einblick über die vergangenen Wochen in Beit Emmaus.

Am 8. Dezember hat die Salvatorianische Familie ihren Gründungstag gefeiert: 1881 wurden der männliche und 1888 der weibliche Zweig des Ordens gegründet. Jedes Jahr ist dies ein Anlass, Gott dafür zu danken und uns mit der weltweiten Ordensfamilie verbunden zu wissen. An diesem Tag erneuern wir auch unsere Ordensgelübde. 

Für die Gemeinschaft in Emmaus gab es einen weiteren Grund zur Freude und zum Danken. Seit 50 Jahren leben und arbeiten die Salvatorianerinnen in Beit Emmaus. Ein Jahr lang haben wir in vielen kleinen Feiern Gott für diesen „Emmausweg“ und sein Mitgehen gedankt. Nach dem Yom Kippur Krieg 1973 begannen die Schwestern ihr Apostolat im Alten- und Pflegeheim und am Ende des Jubiläumsjahrs ist wieder Krieg. So sind wir an diesem Tag auch mit den leidenden Menschen in Israel und Palästina verbunden und beten für sie. Eine besondere Freude war es, dass der gesamte Vorstand des DVHL – trotz schwieriger Reisebedingungen – mit uns gefeiert hat.

Währenddessen hat sich die Situation für die Menschen im Westjordanland aufgrund des über zwei Monate dauernden Kriegs nicht entspannt. Weiterhin dürfen die Menschen nicht nach Israel zur Arbeit gehen und sind deshalb ohne Einkommen. Monatliche Zahlungsverpflichtungen können nicht geleistet werden und in den Geschäften wird die Ware nur an die verkauft, die bar bezahlen können. Die Schulen sind weiterhin geschlossen, auch, weil die Eltern das Fahrgeld nicht bezahlen können. Die Menschen haben große Angst, sind bei Einbruch der Dunkelheit – ungefähr um 16.30 Uhr – nicht mehr auf der Straße, weil oft das Militär kommt und vor allem Männer ins Gefängnis bringt. Auch unsere Pflegefakultät ist seit Kriegsbeginn geschlossen. Weiterhin gibt es bis in die nahen Siedlungen die Raketen aus dem Gaza Streifen.

Die Erfahrung von Krieg und Unruhen sind eine schwierige Erfahrung für alle Menschen. Uns stärkt die Solidarität der Menschen aus Europa. Daher möchten wir die Gelegenheit nutzen als Gemeinschaft DANKE zu sagen für die großartige Unterstützung für Lebensmittel, Medikamente und Windeln.