Neue Kirchenstühle und Küchenbrand

von | Feb 27, 2024 | Aktuelles

Dass das Leben im Heiligen Land herausfordernd sein kann, ist keine Meldung wert. Wohl aber ist es wohltuend und wichtig, Erfahrungen des Segens und des Gesegnet-Seins besonders in Krisenzeiten miteinander zu teilen. Am 5. Februar haben wir eine dieser Herausforderungen hautnah erleben müssen, als am späten Nachmittag in der Küche unseres Studienhauses Beit Josef ein Brand ausbrach. Das Wichtigste: Es kam niemand zu Schaden, niemand wurde verletzt! Das Feuer war in der Küche relativ begrenzt an der Fritteuse und wurde beherzt durch unseren Hausmeister gelöscht. Durch Hitze, Rauch- und Schmutzentwicklung ist freilich die Küche ein kompletter Renovierungsfall. Da der Rauch (mit seinem Schmutz) auch durch die vier darüber liegenden Stockwerke zog, sind auch hier umfassende Reinigungs- und Anstricharbeiten nötig, was derzeit durch eine Fachfirma geschieht. Unsere Studierenden haben bei den Borromäerinnen in St. Charles ein „Zwischen-Heim“ gefunden, auch für ihre Vorlesungen. Fazit: Der Schrecken war für uns sehr groß! Der materielle Schaden ist nicht unerheblich. Aber es hätte – Gott bewahre! – schlimmer ausgehen können. Es liegt auch in diesem Unglück ein Segen über unserer erweiterten Kloster-Familie, den wir nur in aller Dankbarkeit und Demut annehmen können.

Kaum eine Woche später haben wir diesen Segen in Form direkter Freude erfahren dürfen, als unsere neuen Kirchenstühle für die Dormitio-Basilika ankamen: 350 modern gehaltene, einfache und leichte Holzstühle, farblich abgestimmt auf das neue Chorgestühl, gut zu reinigen und stapelbar, für die verschiedenen gottesdienstlichen Feiern und anderen Veranstaltungen in unserer Kirche flexibel einsetzbar. Die Bestuhlung war nicht im Förderrahmen der Bundesregierung zur Generalsanierung enthalten, sondern wurde aus Mitteln, die das Erzbistum Köln bereits 2020 für die Sanierung der Dormitio bereitgestellt hatte, finanziert. Unsere 370 „alten“ Kirchenstühle konnten wir an die lateinische Pfarrei in Zababdeh weitergeben, die sie für ihre vielfältigen Aktivitäten sehr gut gebrauchen kann. Sowohl der Abtransport der alten Stühle in der Dormitio und ihre Ankunft in Zababdeh als auch die Ankunft unserer neuen Stühle am folgenden Tag auf dem Zion war logistisch nur möglich durch das Zusammenwirken vieler fleißiger Hände: Mitarbeiter, Volontäre und Mönche hier, Pfadfinder und junge Christen dort. Zwei Tage, die uns mit tiefer Freude und großer Dankbarkeit erfüllen! Zwei Tage im Bewusstsein des Gesegnet-Seins, gerade in diesen Krisenzeiten. Das Leben im Heiligen Land ist auch zu Beginn des Jahres 2024 herausfordernd. Und doch ist es immer wieder auch heil- und segenbringend. In diesem Sinne freuen wir uns auf bessere Tage, wenn wir unser Beit Josef und unsere Kirche mit ihren neuen Stühlen auch wieder mit neuen Studienjahrs-Generationen, und mit mehr Gästen und Pilgern teilen dürfen!