„Mit Nachdruck bekräftigen wir die Notwendigkeit einer politischen Lösung, die die elementaren Rechte und Interessen von Israelis und Palästinensern gleichermaßen achtet. Der Krieg kann niemals an die Stelle einer politischen Aushandlung treten“, erklärten die deutschen Bischöfe im Rahmen ihrer Herbst-Vollversammlung vom 22. bis 25. September 2025 in Fulda.
Das Bischofskollegium befasste sich dort intensiv mit der Lage im Heiligen Land und brachte seine tiefe Sorge über die anhaltende Gewalt vor Ort zum Ausdruck. Dabei betonten die Bischöfe ausdrücklich die Verantwortung der Terrororganisation Hamas, die mit dem Massaker am 7. Oktober 2023 den Krieg ausgelöst habe. Zugleich bekräftigten sie das Selbstverteidigungsrecht Israels, machten aber deutlich: „Dieses ist nicht schrankenlos, sondern unterliegt den begrenzenden Vorgaben des Völkerrechts.“
Scharf wiesen die Bischöfe auch auf die dramatische humanitäre Situation im Gazastreifen hin und kritisierten die Folgen einer ausschließlich militärisch ausgerichteten Kriegsführung Israels für die palästinensische Zivilbevölkerung. Mit Sorge registrierten sie zudem die Verquickung politischer Interessen mit fundamentalistisch-religiösen Überzeugungen auf beiden Seiten des Konflikts.
Mit Sorge blicken die Bischöfe auf die Zunahme des Antisemitismus in Deutschland. Dabei betonen sie: „Zwischen berechtigter Kritik am Handeln der israelischen Regierung einerseits und der Feindseligkeit gegenüber Menschen jüdischen Glaubens andererseits liegt ein tiefgreifender Unterschied.“ Dass auch in Deutschland die Feindschaft gegen Juden wächst sei „eine Schande für unser Land.“ Angesichts dessen appellieren die Bischöfe: „Kirchen und Christen dürfen sich niemals damit abfinden.“
Die Deutsche Bischofskonferenz schloss sich dem Aufruf von Papst Leo XIV an, der ein sofortiges Ende der Gewalt, die unverzügliche Freilassung der Geiseln sowie ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe im Gazastreifen gefordert hatte. Dauerhafter Frieden könne nach Überzeugung der deutschen Bischöfe nur dort entstehen, „wo beide Völker Sicherheit, Würde und eine Zukunftsperspektive finden.“ Deshalb appellierten sie an die Bundesregierung, sich entschieden für eine gerechte Koexistenz in Form einer Zwei-Staaten-Lösung einzusetzen.
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