Drei Monate dem Alltag entfliehen und das Heilige Land auf eine ganz besondere Weise kennenlernen: Das ist im Rahmen eines Kurzzeitfreiwilligendienstes beim DVHL möglich. Ursula Kamps-Blass hat genau das gemacht und berichtet über ihre Zeit in Jerusalem:
„Der Wunsch, mit Zeit im Gepäck ins Heilige Land zurückzukehren, begleitet mich seit meiner ersten Reise in dieses so schöne, so schwierige, ganz besondere Land. Damals hatte ich den DVHL als Träger unterschiedlicher Einrichtungen in Israel und Palästina kennengelernt und die Zielsetzung, als Christen einen Beitrag zur Begegnung, zur Verständigung, letztlich zum Frieden in diesem Land zu leisten, hat mich nachhaltig beeindruckt. Ein Kurzzeitvolontariat bietet die Möglichkeit, für drei Monate Anteil an diesem Bemühen zu haben und ließ meinen Wunsch wahr werden. Die Freiheit dazu fand ich, nachdem ich im Frühjahr dieses Jahres meine psychotherapeutische Praxis an eine Nachfolgerin übergeben hatte und damit auch mein Terminkalender in den Ruhestand versetzt wurde. Ich war sehr glücklich darüber, dass es nach intensiver Prüfung seitens des DVHL, ob mein Einsatz in der aktuellen politischen Situation vertretbar sei, ein Okay gab. Die Aussage, dass sich die Benediktinergemeinschaft in der Dormitio auf dem Zionsberg in Jerusalem sehr über Unterstützung freuen würde, verstand ich als Einladung, der ich gerne folgte. Seit dem 12. Juni 2024 bin ich nun in der Dormitio und bin hier auf sehr gastfreundliche Mönche, ebenso freundliche Mitarbeiterinnen, Mitarbeiter und Einzelgäste getroffen, nicht zu vergessen, die beiden Jahresvolontäre, die nach verordneter Abreise im Oktober 2023 ihren Einsatz gerade auf eigene Verantwortung vollendet haben. Mit all diesen Menschen ergeben sich täglich viele interessante Begegnungen, kürzere und längere Gespräche, die mir immer wieder einen neuen Blick auf dieses spannende und spannungsreiche Land geben. Dass all dies seinen Rahmen im benediktinischen Rhythmus von ‚Ora et Labora’ hat, ist ein ganz besonderes Merkmal meines Volontariats. Die (natürlich freiwillige) Teilnahme an Gebetszeiten taktet den Tag und oft begleitet mich ein Satz, ein Impuls in meinem Tun. Nun ist in den vergangenen Wochen, die ohnehin sehr angespannte politische Situation im Land weiter eskaliert. Natürlich werden die durchaus besorgniserregenden Nachrichten genau verfolgt – und doch herrscht in der Dormitio eine ausgesprochen friedvolle und offene Atmosphäre. Diesen Eindruck bestätigten die vielen Besucher einer Kunstausstellung, die die Abtei kürzlich in ihren Räumen möglich machte. Acht israelische Kunstschaffende zeigten ihre Auseinandersetzung mit dem Thema Glauben ,belief’“.