Ein heißer Sommer in Tabgha

von | Aug 19, 2024 | Aktuelles

Viel und lange geregnet hat es im letzten Winter in Israel. Allerdings ist es auch früh sehr heiß geworden in diesem Sommer. Entsprechend trocken sind die Wiesen in Galiläa, und die Brandgefahr ist hoch. Und nachdem wir schon mehrere Brände in der Umgebung beobachtet hatten, unter anderem am Berg der Bergpredigt, kamen Ende Juli und Anfang August die Flammen zweimal auch dem Pilgerhaus bedrohlich nahe. Einmal mussten Mönche, Schwestern und Gäste wegen der starken Rauchentwicklung zeitweise sogar nach Kafarnaum evakuiert werden. Zum Glück konnte aber – wie im letzten Oktober – ein Übergreifen der Flammen auf die Gebäude dank Einsatz von mehreren Löschflugzeugen noch einmal verhindert werden. Nur in der Plantage sind Schäden entstanden, und auch ein Teil der im Frühjahr neu gepflanzten Bäume wurden ein Raub der Flammen.

Wiesen- und Waldbrände sind auch eine der großen Gefahren des Krieges, der hier im Norden noch einmal näher ist als in anderen Landesteilen. Selbst wenn die meisten Raketen aus dem Libanon von der israelischen Luftabwehr abgefangen werden (wie man auch vom Pilgerhaus aus hören und manchmal sehen kann), gibt es doch immer wieder Opfer und Brände – ausgelöst durch Drohnen oder Raketensplitter. Größere Waldgebiete sind bereits abgebrannt.

Trotzdem kamen, zumindest bis Ende Juli, gerade am Wochenende immer wieder israelische Familien ins Pilgerhaus, um etwas auszuspannen und den See zu genießen. Manchmal waren auch ausländische Reisegruppen zum Mittagessen oder Übernachten zu Gast. Seminare fanden statt, und auch eine messianische Gemeinde aus Kiryat Shmona kam regelmäßig am Freitagabend zum Gottesdienst. Wie insgesamt etwa 80.000 Israelis sind sie seit Oktober evakuiert und können nicht in ihre Heimatstadt zurück.

Löschflugzeug beim Löschen der Waldbrände rund um Tabgha
Neue Vitrinen im Laden vom Pilgerhaus Tabgha

Die Tage mit weniger oder gar keinen Gästen nutzen die verbliebenen Mitarbeiter des Pilgerhauses unter anderem für Reparaturen und Instandhaltung. Wir versuchen so viele Mitarbeiter zu halten wie möglich, da es für niemanden mehr Arbeitslosengeld gibt. Nun erstrahlen beispielsweise die Bänke vor der Kapelle wieder in neuem Glanz, und drei neue Vitrinen warten darauf, mit Ware aus dem Laden gefüllt zu werden. Nur die Gäste, vor allem aus Deutschland, fehlen noch. Wir hoffen sehr, dass sie bald wieder kommen und auf einer der Bänke Platz nehmen können – auch wenn im Moment natürlich große Sorge herrscht, dass es zu einer weiteren Eskalation kommt!