Er wird fehlen: Der Historiker Haim Goren ist am 1. März 2025 verstorben. Der 1946 geborene Historiker war lange Zeit Professor am Tel Hai-College im äußersten Norden Israels und DER Experte für den deutschen, vor allem auch katholischen Beitrag zur Geschichte des Heiligen Landes ab dem 19. Jahrhundert. Mehrere seiner zahlreichen Werke wurden deshalb in die deutsche Sprache übersetzt, die er selbst so gut beherrschte, dass er auch Quellen in Sütterlin lesen und auswerten konnte – in Israel heute eine Seltenheit. Für deutsche Leser*innen sind auch die diesbezüglichen Werke besonders interessant: So behandelte er in „Zieht hin und erforscht das Land“ (Göttingen 2003) die deutsche Palästinaforschung im 19. Jahrhundert, in „Echt katholisch und gut deutsch“ (Göttingen 2009) das Engagement der deutschen Katholiken in Palästina vor dem Ersten Weltkrieg – insbesondere das des DVHL. In dem von ihm und Yossi Leshem herausgegebenen Band über den Lazaristenpater Ernst Schmitz (2020) stellte er den Naturforscher und langjährigen Leiter der DVHL-Einrichtungen vor, und der Sammelband „Deutschland und Deutsche in Jerusalem“ (2011) versammelte Aufsätze zu ganz unterschiedlichen Aspekten – vom Besuch Kaiser Wilhelms II. bis zu deutschen Krankenhäusern und Fotografen in Jerusalem. Weitere Werke aus den letzten Jahren waren den historischen Friedhöfen der Templer im Nahen Osten gewidmet, aber auch dem „Vater“ der modernen Palästina-Wissenschaft Edward Robinson oder der Erforschung des Toten Meeres. Außerdem galt sein besonderes Interesse der Geschichte Galiläas – wohnte er doch seit Jahrzehnten in Rosh Pina, wo er nun auch beerdigt worden ist. In zahlreichen Vorträgen und Exkursionen gab er zuvor sein Wissen weiter – selbst für den Tag vor seinem Tod war noch eine Führung in Tabgha geplant. Der DVHL ist ihm zu großem Dank verpflichtet, und – wir werden ihn vermissen!