Im Grunde könnte man verzweifeln. Jeden Tag und immer wieder. Wenn man die Bilder von verzweifelten Menschen in Gaza sieht, wenn man Videos von ausgezehrten Geiseln vorgeführt bekommt, die ihr eigenes Grab in den Tunneln der Hamas schaufeln müssen, wenn von den „Toren der Hölle“ die Rede ist, die geöffnet werden sollen, wenn radikale Siedler das letzte rein christliche Dorf Taybeh im Westjordanland angreifen und, und, und…
„Als Christ kann ich dazu nicht schweigen“ hat der DVHL-Präsident, Rainer Maria Kardinal Woelki, Erzbischof von Köln, mahnend gesagt, unmittelbar nachdem am 18. Juli die katholische Gemeinde in Gaza getroffen wurde, drei Menschen dabei ums Leben kamen und auch Gemeindepfarrer Gabriel Romanelli verletzt wurde. „Bedauern, Verurteilen von Verbrechen, Anteilnahme mit den Opfern und Gebete sind wichtig“, betont der Kardinal. „Aber dies muss von Handeln begleitet sein, das eine sichtbare Verbesserung für die Menschen bringt“, fordert er.
Zeichen der Hoffnung zu finden, fällt immer schwerer. Zu oft sind wir enttäuscht worden. „Hoffnung ist eine Entscheidung“ hat der scheidende Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land, Ibrahim Azar, bereits vor rund einem Jahr in einem Beitrag für das DVHL-Magazin geschrieben. Denn als Christen haben wir auch in dunkelsten Zeiten einen besonderen Grund für diese Entscheidung zur Hoffnung: Jesus Christus. Aber warum eigentlich? Bei der Suche nach einer Antwort gibt das Konzil von Nizäa, dessen 1700-Jahr-Jubiläum wir dieses Jahr feiern, eine klare Antwort: In Christus rettet uns Gott, indem er selbst in die Geschichte eintritt.
Und so lesen Sie im neuen DVHL-Magazin in den verschiedenen Beiträgen von enttäuschten Hoffnungen, dem Festhalten an Friedensperspektiven und von der Glaubensbezeugung der Konzilsväter von Nizäa, die bis in die Gegenwart – und selbst bis nach Gaza reicht.